Arealentwicklung Blöleboden

Studienauftrag selektiv, Neuplanung ehemaliges Schulareal, Genossenschaftswohnen, Kaiserstuhl AG

Seit Sommer 2016 steht das Schulhaus Blöleboden leer. Die Kinder aus Kaiserstuhl und Fisibach besuchen seither den Kindergarten in Fisibach und die Primarschule im zürcherischen Weiach. Infolge dieser Entwicklung haben sich für das in Gemeindebesitz befindliche Areal Blöleboden Fragen zu den langfristigen Nutzungsperspektiven der bestehenden Bauten und Aussenanlagen ergeben. Während die Nutzung der Parkierungsanlage weiterhin gegeben ist, besteht für die anderen Bauten kein entsprechender Bedarf mehr. Im Rahmen eines breit abgestützten Varianzverfahrens soll das Entwicklungspotential des Areals anhand bestimmter Nutzungsvorstellungen ausgelotet und die Rahmenbedingungen bestimmt werden.

Drei Teams wurden nach einem Präqualifikationsverfahren für die Bearbeitung von Bebauungs- und Entwicklungsstrategien für das Areal ausgewählt.

Unsere Entwicklungsstrategie bei der weiterbearbeiteten Variante «Inventar» basiert auf der Idee einer heterogenen situativen Planung und zielt nicht auf ein finales Endbild aus einem Guss ab. Vielmehr dienen die vorhandenen Qualitäten als Potential für eine vielfältige und diverse Siedlungsstruktur. Man könnte von einer fragmentierten Verdichtung auf Zeit sprechen,welche viel Flexibilität und Entwicklungsmöglichkeiten zulässt. Jede Etappe kann theoretisch Endzustand sein. Die einzelnen Etappen zeichnen sich durch ihre Unterschiedlichkeit aus mit einem ihnen ganz eigenen Charakter - wie eine Erzählung in mehreren Kapiteln. Wir sehen die Etappierung als Chance, bei Bedürfnissänderungen der Bewohnerschaft und des Ortes flexibel reagieren zu können und einen Wandel auf Zeit zu schaffen. Wir orientieren uns am Vorhandenen, Vorgefundenen. Was ist da? Was kann bestehen bleiben, was ersetzt oder weiterentwickelt werden? Das Lokale, Situative bildet die Grundlage für die neue Bebauung des Areales.

Auszug aus dem Jurybericht: «...Die Verfasserinnen weisen schlüssig nach, wie sich das Freiraumangebot zusammen mit den einzelnen Etappen der Bebauung entwickelt und in jedem Zustand funktioniert. ... Das Projekt zeigt erfolgreich auf, dass das Areal in Schritten problemlos entwickelt werden kann. Turnhalle und Schulanlage können zwischengenutzt werden. Auch im Endausbau bleibt die Geschichte des Ortes ablesbar.»

Mitarbeit: Alessandro Parascandolo

Zusammenarbeit:

Umland Landschaftsarchitektur, Zürich Brigitte Nyffenegger, Michaela Gonzalez

Bänziger Partner AG, Baden

2018 - 2019

Atelierwohnen über Parkierung
Bezug zur Altstadt über den Freiraum
Das Problem des Parkplatzes schafft Potential für neue Wohnformen
Situation mit allen Etappen 
Grundrisse EG Etappe 1 
Grundrisse EG Etappe 2 
Grundrisse EG Etappe 3 
Querschnitt durch das Areal mit Blick auf die Altstadt 
Längsschnitt durch das Areal 
Historische Entwicklung 
5 unterschiedliche Bebaungsstrukturen 
Die «Fundstücke» des Ortes 
Elemente wie Topographie und Altstadtkante prägen den Ort 
Ein neuer öffentlicher Freiraum für Kaiserstuhl 
Etappe 1 mit Zwischennutzung und Parkplatz 
Etappe 2 Ein neues Haus + Ersatz für Schulhaus 
Etappe 3 Die Turnhalle wird ersetzt.