Bahnwärterhaus Thurbrücke, Ossingen

Privat, Umbau und Sanierung unter Denkmalschutz, Ossingen ZH

Dem ehemaligen Bahnwärterhaus bei der Thurbrücke in Ossingen wird neues Leben eingehaucht. Lange stand es leer, zuletzt dem Verfall und Vandalismus freigegeben. Zusammen mit der spektakulären Thurbrücke steht es als Ensemble unter kantonalem und regionalem Denkmalschutz. Als Zeitzeuge der ziemlich spektakulären Geschichte des Konkurrenzkampfes zwischen Winterthur und Zürich - Sulzer gegen Escher - soll dem Haus wieder sein ursprünglicher Erscheinungsbild verliehen werden. Das Farbkonzept ändert also von den SBB-Farben in ocker-/braun zu den Nationalbahnfarben zu grau. Auch lassen sich historische Pläne zu den Typenhäusern der Wärterhäuser finden sowie ein historisches Foto aus dem 1. Weltkrieg, welche aufzeigen, dass die Fassade mit Ecklisenen und Friesen geschmückt war, allesamt mit Backsteinimitationen bemalt. Ein Teil der usprünglichen Fassade von 1875 findet sich noch auf der ehemaligen Aussenfassade auf der Ostseite. Das Farbkonzept aber auch die Rekonstruktionsmassnahmen stützen sich also auf den «Ur-Bau» von 1875 und nicht auf den Erweiterungsbau von 1930. Die Lisenen auf der Westseite sind zerstört worden im Zuge des Umbaus von 1930. Man entschliesst sich, diese zu rekonstruieren, um dem Haus als Teil der Geschichte des Bahnverkehrs der Region Winterthur ein Denkmal zu setzen.

Das Haus wird sorgfältig wieder instand gesetzt mit dem Prinzip möglichst viel zu erhalten vom Urzustand und das was ersetzt wird, gleicht sich dem Bestand an. Im ehemaligen Stallanbau wird ein Bad eingebaut. Das Haus wird erstmals an die Kanalisation und an das Stromnetz angeschlossen, dies mittels einer gut 350 m langen Leitung bis zum nächst gelegenen Anschlusspunkt. Auch wird erstmals eine Zentralheizung eingebaut, die alten Öfen werden teils erneuert oder ersetzt.

Planung + Ausführung inkl. Bauleitung

2018 - 2020

© Seraina Wirz
Nordseite mit grossem Vorplatz
Vorraum / ehemalige Ostfassade © Seraina Wirz
Erkerzimmer, Anbau von 1930 © Seraina Wirz
Dachgeschoss mit originalen, unbehandelten Böden © Seraina Wirz
Vorzustand September 2019 © Dokumentation Kantonale Denkmalpflege Zürich
Bauende September 2020 © Dokumentation Kantonale Denkmalpflege Zürich
Historisches Bild der Grenzwache 1914-18
Situation 
Erdgeschoss 
Dachgeschoss 
Westfassade 
Querschnitt 
Nordfassade 
Längsschnitt